🥫 Die Fiatisten – Teil 4: Prof. Dr. Copy-Peer Geldgott
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Der Mann im Fußnotenloop – Eine Tragödie in drei Klammern
🟠Akt I – Der Mann, der nie ganz fertig wurde
Prof. Dr. Copy-Peer Geldgott ist schwer zu fassen.
Er ist Direktor, Assoziierter, Chain-Mentor, Editor-in-Chief seiner eigenen Biografie.
Sein Lebenslauf ist 38 Seiten lang.
Sein Erkenntnisstand: ein PDF mit Ladebalken.
Er steht der Frankfurt Speculative Simulation School vor.
Sein Forschungsgebiet: "Post-Real Monetary Architectures in Distributed Non-Systems"
Sein Lieblingswerkzeug: die FuĂźnote.
(Sein zweitliebstes: die FuĂźnote in der FuĂźnote.)
"Ich denke in Referenzen. Manchmal auch in Referenzen auf mich selbst."
– Geldgott (2023, 2023a, Geldgott et al., forthcoming)
Er hält einmal ein Seminar über Lightning-Netzwerke.
Es endet, ohne dass das Wort „Bitcoin“ fällt.
Dafür erklärt er die Geldtheorie über Diagramme,
die nur dann Sinn ergeben, wenn man sie rückwärts liest
und dabei Sanskrit versteht.
🟠Akt II – Die Kurve
Slide 61 zeigt eine asymmetrisch gekrĂĽmmte Linie,
beschriftet mit griechischen Buchstaben, die selbst keine Bedeutung mehr tragen.
Copy-Peer beginnt zu dozieren:
„Diese Kurve illustriert den transitorischen Drift
vom analog-realistischen Geldnarrativ
hin zur synthetisch-kognitiven Fiat-Imagination.“
Er schaut bedeutungsvoll ins Publikum. Niemand unterbricht.
Also legt er nach:
„Die Y-Achse misst das Vertrauen in Institutionen.
Die X-Achse – ihre Fähigkeit, es zu simulieren.“
Dann klickt er weiter –
und zeigt als Kontrastfolie eine TastyBitcoin-Dose.
Ein Raunen geht durch den Saal. Wahrscheinlich nur die Klimaanlage.
„Diese Dose“, sagt er,
„ist ein gefährliches Artefakt.
Sie ist real. Greifbar. Konsumierbar.
Und schlimmer noch: Sie widerspricht der Idee, dass Geld erklärt werden muss,
bevor es wirkt.“
Er macht eine bedeutungsschwangere Pause.
Dann lacht er.
Ein einzelner Jurist beginnt zu klatschen.
Wird von einem Altcoin-VC zurechtgewiesen.
Der Rest schweigt.
Copy-Peer nickt zufrieden.
Er glaubt, sie hätten es verstanden.
🟣 Akt III – Die Fußnotenrepublik
Copy-Peer lebt mittlerweile im PDF-Exil.
Er hat sich ein zirkuläres Zitieruniversum gebaut, in dem alle Paper von ihm stammen,
aber unter verschiedenen Namen veröffentlicht werden: Peer, Copy; C. Peer G.; Echo-Peer.
Er plant ein neues Projekt namens "Proof of Reference" –
eine Blockchain, die nur noch Literaturverzeichnisse verarbeitet.
COâ‚‚-neutral. Emotionsfrei.
Frei von Erkenntnis.
„Verstehen Sie, echte Dezentralität entsteht erst,
wenn niemand mehr weiß, wer zuständig ist.“
– Copy-Peer, unveröffentlichtes Interview mit sich selbst
Sein letzter Output:
„Towards a Harmonized Demand Desynchronization in Monetary Mirrorlands“
erscheint in einem Fachjournal, das er gegrĂĽndet hat.
FĂĽr Peer Review hat er einen Sprachgenerator auf Basis seiner Vorlesungsfolien trainiert.
đźź Abspann
In einem Lager irgendwo in Bayern steht eine Palette TastyBitcoin-Dosen.
Darauf ein handgeschriebener Zettel:
„Lieber Copy-Peer,
wir machen keine Theorien. Wir machen Nudeln.
Und zwar mit Inhalt.“
đź”— tastybitcoin.com
đźź Fortsetzung folgt:
EZB Deep Dive – Ein Brainstorming zum digitalen Euro
mit Prof. M.T. Fehlrauscher, Isabel Preisraus, Maurice M. T. Fiat und Dr. Pierre-Paper Georg
(Arbeitstitel: „Wir müssen das Geld neu fühlen lernen“)