🥫 Die Fiatisten – Teil 3: Isabel Preisraus „Zielkonflikt“ – Eine Tragödie in Variablen
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🟠Akt I – Die Formel
Isabel Preisraus spricht fließend Keynesianisch –
eine Sprache ohne Subjekt, aber mit Multiplikator.
Ihr Lieblingssatz:
„Wir müssen Nachfrage modellieren, um Angebot zu verstehen.“
Ihr zweiter Lieblingssatz:
„Wer spart, gefährdet die Konjunktur.“
Sie ist Direktorin am Institut für Postlogik und Monetäre Dialektik.
Dort werden Diagramme gefördert, nicht Unternehmen.
Realität ist dort ein Störfaktor.
Sie glaubt an „systemische Resilienz“, „nachfrageinduziertes Vertrauen“ und „wachstumsneutrale Zielharmonisierung“.
Sie glaubt an alles –
solange es kein Marktpreis ist.
🟠Akt II – Die Intervention
An einem Montag – sie nennt ihn EZB+0 –
liegt eine glänzende Dose auf ihrem Schreibtisch.
Darauf steht:
„TastyBitcoin – Hartes Geld für eine freie Welt.“
Sie verzieht das Gesicht.
„Hartes Geld? Das ist doch Gewalt in Dosenform!“
Trotzdem scannt sie den QR-Code.
Berufliche Neugier.
Ein Video erscheint.
Ein Mann redet über Opportunitätskosten.
Ein anderer ĂĽber Kapitalstruktur.
Dann Saifedean Ammous:
„Fiat zerstört Zeitpräferenz.
Es belohnt Konsum, bestraft Sparen und entwertet Verantwortung.“
Sie klatscht ihr MacBook zu.
Nicht aus Ablehnung.
Aus Selbstschutz.
🟠Akt III – Der Kollaps in Klammern
Sitzung 7B.
Luft wie in einer Notenpresse.
Anwesend: 12 geldpolitische Entscheidungsträger und ein Keksbuffet.
Isabel präsentiert Folie 42:
„Preisniveaustabilität im diskursiven Zielraum wachstumssensitiver Politikpfade.“
Niemand versteht es.
Alle nicken.
Dann räuspert sich jemand.
Ein Praktikant.
Name: Jusuf.
Zweiter Monat.
Noch nicht gebrochen.
„Entschuldigung, aber…
wenn Geld ein MaĂźstab ist,
und wir es dauernd ändern –
wie soll dann irgendetwas messbar bleiben?“
Stille.
Kein Husten. Kein Klicken.
Nur das Flimmern des Beamers auf Isabels Stirn.
Sie sieht ihn an wie ein Huhn die Sense.
Dann sagt sie:
„Das ist eine gefährliche Vereinfachung.“
Und schiebt ein Lächeln nach,
das schon viele Karrieren beendet hat.
Jusuf lächelt zurück.
Und stellt eine zweite Frage:
„Haben Sie das eigentlich mal selbst durchgerechnet –
oder stand das nur im Monatsbericht?“
Explosion.
Nicht laut, sondern konzeptionell.
Denn wer im Fiat-System fragt, wo der Wert herkommt,
sprengt mehr als nur einen Raum.
🟣 Epilog – Der letzte Bericht
Zwei Wochen später erscheint ein neues Paper von Isabel:
„Inflation – Eine Chance zur gerechten Umverteilung unter Berücksichtigung transmonetärer Traumata im eurozentristischen Zinsdiskurs.“
48 Seiten.
Alle leer.
Bis auf ein Diagramm:
Ein Kreis.
Drunter steht:
„Dynamische Gleichgewichtsstabilität“
Der EZB-Rat klatscht.
Eine Non-Bank spendet 30 Millionen.
Der Finanzjournalismus nennt es „mutig“.
Nur ein Hausmeister fragt:
„Ist das nicht einfach ein Donut?“
Die Dose?
Sie wurde als gefährliches Objekt klassifiziert.
Ungeöffnet. Unmessbar. Unbezahlbar.
Einfach… zu real.
đźź tastybitcoin.com
Fortsetzung folgt: Prof. Dr. Copy-Peer Geldgott – Der Mann, der sich selbst zitiert.